Käthe Kollwitz - "Brot!"

Käthe Kollwitz Brot!

Kollwitz "Brot!" (1924)
 

Nicht Hunger und Elend an sich sollen Kernpunkt der Meditation sein. Auch Frau Käthe Kollwitz verstand die brutale Wirklichkeit als Zeichen, als Auftrag. Wichtiger ist schon wie Mutter und Kinder dies erleben. Kein Brot mehr gegen den Hunger - das Leiden des Mutterherzens und die Angst und Not der Kinder sind ausgedrückt.

Hier steht eine Löwen-mutter vor unseren Augen, die für die Kinder kämpfen und siegen wird. Hier stehen zwei Kinder vor uns, die durch die Härte des Lebens erstarken und vor nichts mehr verzagt sind.


Und sollten diese Kinder mit ihrer Mutter sterben müssen, so braucht es nicht Mitleid, sondern Zorn und Einsatz - dass wir wie Käthe Kollwitz "wirken in dieser Zeit"!

 

Leben, Schicksal, Einsatz

Käthe Kollwitz - "Brot!"

 

Das ganze Leben der Künstlerin Käthe Kollwitz war geprägt durch die Kriegsgeschehen 1870/71, 1914/18 und 1939/45. Sie verlor im 1. Weltkrieg ihren jüngeren Sohn und im 2. Weltkrieg ihren geliebten Enkel. Sie erlitt Ausgrenzung im Kaiserreich und besonders im Nationalsozialismus. Sowohl ihre Persönlichkeit als auch ihr Lebenswerk sind von einer zielbewegenden Originalität geprägt, vom Kampf und Einsatz für das proletarische Elend ihrer Zeit.

"Ich will wirken in dieser Zeit" war der Leitspruch für ihr Leben. Käthe Kollwitz, 1876 geboren in Königsberg, 1945 gestorben in Berlin, war engagiert, sozialistisch, Kriegsgegnerin und unermüdliche Ruferin in der Wüste des Elends und des Hungers. Ihr Herz schlug für alle, die auf der Schattenseite des Lebens standen, sie identifizierte sich vollkommen mit vergangenen geschichtlichen Ereignissen wie dem Aufstand der Weber (G. Hauptmann) oder der Bauernkriege. Sie schilderte gnadenlos Hunger und Elend, sie kämpfte für Befreiung und Rechte der einfachen Leute - sehr konkret z.B. für die durch dauernde Schwangerschaften geschwächten Frauen um das Recht zur Abtreibung. In all ihren Bildern stehen Frauen, oft auch mit kleinen Kindern, im Mittelpunkt. 

Alle ihre Arbeiten zeugen von Leidenschaftlichkeit, sie sind nie unbeteiligte Darstellung. Ihre Arbeiten drücken nicht auf die Tränendrüsen, sondern greifen direkt ins Herz, ballen die Faust, rufen zum Einsatz. Ihr Engagement stammt nicht aus kirchlich religiösen Motiven, sondern aus Liebe zu den Ärmsten - und insofern doch wieder urreligiös.

 

Käthe Kollwitz war eine Prophetin des dauerhaften Friedens sowie einer gerecht gestalteten Welt,
in der es nicht mehr Unterdrückung von Menschenklassen gibt.
Käthe Kollwitz - Brot, nie wieder Krieg, Mutter Kind, Zeichnungen Käthe Kollwitz, 

Arbeiterkämpfe, Bilder Mutter Kind, Brot in der Bibel, Zeichnungen Käthe Kollwitz, Sozialismus Kunst, Frauen in Politik und Kunst
Arbeiterkämpfe, Bilder Mutter Kind, Brot in der Bibel, Sozialismus Kunst, Frauen in Politik und Kunst
 

 

Unser tägliches Brot ist die Liebe

Lied von Peter Alexander
 

Tag für Tag fordert uns das Leben
die Arbeit lässt uns nicht mehr frei
Wer dabei an sich nur denkt, lebt vergebens - 
zum Glücklich Werden gehören immer noch zwei

 

Jeder Mensch fühlt sich gern geborgen
Kommt er dann des Abends nach Haus, 
nur ein Wort, das kann ihm so viel geben -
denn immer einsam sein, das hält keiner lang aus

 

Du und ich, wir halten fest zusammen, 
auch wenn uns das Glück mal vergisst.
Du und ich, wir brauchen keine Millionen,
weil doch einander versteh'n das Wichtigste ist.

Peter Alexander - tägliches Brot ist die Liebe

Unser tägliches Brot ist die Liebe. 
Sie allein gibt dem Leben erst einen Sinn.  
Unser tägliches Brot ist die Treue  - 
ja, das weiß ich genau, seit ich bei Dir bin.

Käthe Kollwitz - die Gefangenen
Käthe Kollwitz, Die Gefangenen (Radierung 1921)


Bauernkrieg, Weltkrieg:
Schon 1908 hatte die Künstlerin dieses Thema gestaltet.

Gefangene in einer Herde eingesammelt,
eingepfercht und bewacht,
zur Bestrafung und Hinrichtung.

Der einknickende Junge hiner dem rechten Pfosten -
könnte es Käthe Kollwitz selber sein,
mitfühlend, solidarisch und mitkämpfend?

 

338mal "Brot" in der Bibel

338 Bibelverse sprechen vom Brot.
Als die Menschen das Brot entdeckten,
wurden sie aus wandernden Jägern zu ansässigen Völkern.


Feldarbeit, Samenzüchtung, Aussaat und Ernte, Verarbeitung bis zum Mehl und das tägliche Backen der Fladenbrote: dies konnte nur in Gemeinschaft geschehen. Deshalb ist Brot bis heute das innigste Symbol für Familie und Gemeinschaft.

"Jesus nahm Brot, brach es und reichte es den Seinen mit dem Wort: Nehmt und esst davon, ich bin es selbst - bis zum Ende der Zeit!"

Mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele - oder wie etwa die Oma zum Enkele sagt: "Grad zum Fressen gern hab ich dich!" Festliches Brot auf dem Altar, tägliches Brot am Familientisch - Jesus ist ganz dabei!

Wer Brot wegwirft, wirft auch Menschen weg! Wie das chinesische Kind lernt, jedes Reiskorn mit den Stäbchen zu essen, dass ja nicht eines übrig bleibt und weggeworfen wird, so essen wir Brot bis zum kleinsten Krümelchen.

Wir beten um das tägliche Brot, manche Völker rechnen mit Brot als Geld (z.B. Lewa-Bulgarien), Brot backen bei den Bauern hatte immer mit Kultur und Ehrfurcht zu tun. Alle Lebensmittel kann ich kaufen, aber Brot muss ich verdienen!